1.7.2023 Wichtige Termine sollte man ausgeschlafen wahrnehmen. Ob das jeder von uns war, als unser gelber DVB-Schlenkibus mit Busfahrer Rocco am frühen Samstagmorgen 5.15 Uhr in Dresden-Gruna startete, die Antwort müssen wir schuldig bleiben. Aber diese frühe Abfahrt war nötig, damit wir rechtzeitig und mit Zeitreserve für unvorhersehbare Ereignisse wie Stau auf der Autobahn in Crimmitschau ankamen.

Unser Zeitmanagement ging bestens auf. Und so hatte die Aufregung noch genug Zeit, sich bei uns zu steigern, nicht nur bei unseren Erststartern. Ein Teil der Anspannung fiel, als aus der Stabführerbesprechung die wichtigen Infos nach draußen drangen: für die Leistungsklasse 2 wurden als Horntitel Suttkus und als Flötentitel Mars de Medici ausgelost, zusammen mit der Marschrichtung rechts. Von den 3 Zügen dieser Leistungsklasse erhielten wir die Startnummer 2.

Gegen 9 Uhr erfolgte die offizielle Eröffnung der 33. Landesmeisterschaft bei angenehmen Wetter. Das Zusammenspiel aller 8 Spielmannszüge und 3 Fanfarenzüge sorgte bei Gästen und Wettkampfteilnehmern für Gänsehaut. Und nachdem der Spielmannszug Freital mit Startnummer 1 den Wettkampf eröffnet hatte, hieß es für unseren Zug, alles zu geben und zu zeigen, was wir uns in unzähligen Stunden hart erarbeitet hatten. Die mit Spannung erwartete Kampfrichterwertung offenbarte dann, wo wir wertvolle Zehntelpunkte auf dem Rasen hatten liegen lassen. Doch es blieb keine Zeit für Grübeleien, denn am frühen Nachmittag stand die Kür auf dem Programm. Wir spielten sie noch einmal durch und konnten anschließend den anderen Musikern bei ihren Pflichtdurchgängen zuschauen.

Und dann war es soweit. Unser Förderverein und alle anderen mitgereisten Unterstützer unseres Spielmannszuges drückten wieder alle Daumen für eine gute Darbietung. Den Zuschauern gefiel sie jedenfalls. Da es bei der Kür eine verdeckte Wertung gab, mussten wir aber bis zur Siegerehrung warten, wie die Kampfrichter unseren Vortrag beurteilt hatten. Natürlich wussten wir auch so schon, an welcher Stelle sich leider der verflixte Fehlerteufel eingeschlichen hatte.

Wir verfolgten interessiert die Vorträge aller anderen Teilnehmer und bildeten uns unsere eigene Meinung, was gefiel und was nicht. Bis kurz nach 17 Uhr mussten dann alle warten, bis bei der Siegerehrung die Geheimnisse der Kürbewertung gelüftet wurden und natürlich, wer sich Landesmeister 2023 nennen darf. Trotz unserer Anstrengungen konnte wir den 8. Platz der Zwischenwertung nach der Pflicht nicht verbessern. Aber die Punkte zeigten uns, dass wir nach 5 Jahren Wettkampfpause auf einem guten Weg sind und den Anschluss an die besserplatzierten Züge nicht verloren haben. Die Spannung stieg, da die Schlussplatzierungen in umgekehrter Reihenfolge bekanngegeben wurden. So kam es, dass die Entscheidung bei den Spielmannszügen wieder einmal zwischen Zabeltitz und Radeberg fiel. Und das wurde wirklich sehr knapp: 5/100 trennten den neuen Landesmeister Zabeltitz vom Vizemeister. Der Vorsprung der Zabeltitzer aus der Pflicht war zwar geschmolzen, aber reichte schlussendlich doch noch für den wohlverdienten Sieg.

Ausgelassen ließen sie unmittelbar nach der Siegerehrung gemeinsam mit den Crimmitschauern, dem neuen Landesmeister bei den Fanfarenzügen, noch einmal ihre Emotionen und Freude bei Tanz und Gesang raus.

Unser Förderverein überraschte uns mit einer hübschen Erinnerungsmedaille und einem Schlückchen (alkoholfreien) Sekt, mit dem wir auf unser Ergebnis anstießen. Und für unsere Erststarter gab es kleine Erinnerungsgeschenke.

Beim abendlichen Sportlerball im Crimmitschauer Eisstadion wurden dann Freude oder Traurigkeit über die erreichten Platzierungen mit viel guter Laune gefeiert oder weggetanzt. Und wie heißt es doch: nach der Landesmeisterschaft ist vor der Landesmeisterschaft. Wir wollen jedenfalls unbedingt auch 2024 wieder dabei sein. Das Wochenende 7.6.-9.6.2024 ist schon dick im Kalender markiert, denn die Zabeltitzer Spielleute als Gastgeber verbinden ihre Feierlichkeiten zum 100 jährigen Vereinsjubiläum mit den Landesmeisterschaften.